STOP Fracking! – Bürgerinitiative für sauberes Wasser Witten
Widerstand gegen Fracking organisiert sich –
Wittener Bürgerinitiative zum Schutz des Wassers gegründet
In Witten organisiert sich der Widerstand gegen die Pläne der BASF-Tochter Wintershall, Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten zu gewinnen. Am 29.3.2011 hat sich die Bürgerinitiative „STOP Fracking! – Bürgerinitiative für sauberes Wasser Witten“ mit über zwanzig Anwesenden gegründet und bisher zweimal getroffen.
Die Bürgerinitiative bezieht klar Position gegen die Erdgasgewinnung mittels Hydraulic Fracturing (Fracking). Hierbei wird eine Mischung aus Wasser, Sand und hochgiftigen Chemikalien in den Untergrund gepumpt, um beispielsweise Schiefergestein zu sprengen und darin enthaltenes Erdgas für eine Gewinnung freizusetzen. Bisherige Erfahrungen – insbesondere aus den USA – zeigen jedoch, dass die ökologischen Auswirkungen nicht verantwortbar sind.
Grundwasserkontaminationen durch die eingesetzten Chemikalien, Bodenverunreinigungen und ein Eindringen von Erdgas ins Grundwasser sind die möglichen Folgen dieses Verfahrens. Im Falle einer großflächigen unkonventionellen Gasförderung werden außerdem über die Bohrschlämme bzw. die rückgewonnene Frackflüssigkeit beispielsweise radioaktive Radium-Isotope an die Oberfläche gebracht. Auch die aufgrund des Frackings hervorgerufene Destabilisierung des Untergrunds ist inakzeptabel. Dies gilt in besonderem Maße für das Ruhrgebiet, welches durch frühere Bergbautätigkeiten bereits stark vorgeschädigt ist.
Daher fordert die Bürgerinitiative das gesetzliche Verbot der unbeherrschbaren Risikotechnologie Fracking in Deutschland. Die Firma Wintershall wird aufgefordert, bereits jetzt den Verzicht auf diese Technologie zu erklären.
Die Bürgerinitiative wird in den kommenden Monaten die Öffentlichkeit informieren, mit Aktionen auf die bekannten Gefahren des Frackings hinweisen und auf Politik und Verwaltung einwirken, alles zu unternehmen, damit in Witten nicht die schon aus den USA bekannten Umweltschäden und Kontaminationen entstehen können. Daher fordert die Bürgerinitiative, dass weder eine derartige Erdgasgewinnung erfolgt noch Probebohrungen stattfinden.
Für die Bürgerinitiative ist dabei die Ankündigung der für die Genehmigungen zum Fracking zuständigen Bezirksregierung Arnsberg, Verwaltungsverfahren zur unkonventionellen Erdgasgewinnung zunächst auszusetzen, kein Grund zur Beruhigung. Denn diese Verfahren sollen weitergeführt werden, sobald ein Gutachten der Landesregierung zur Umweltverträglichkeit des Frackings vorliegt. Dies bedeutet lediglich einen zeitlichen Aufschub, aber keinen endgültigen Stopp der Planungen.
Ansprechpartner der Bürgerinitiative sind Andree Wallmeier, Inge Korthaus und Oliver Kalusch. Die BI ist erreichbar unter o.kalusch@web.de