Das putzige Firmenverstecken im Erdgasgeschäft | klangengel | klangengel | Utopia.de

In Niedersachsen bekommen Heuschrecken-Firmen eine Aufsuchungserlaubnis! Unter Wiki steht bei Heuschreckendebatte: Der Begriff „Heuschreckendebatte“ wurde im April und Mai 2005 geprägt. Auslöser war eine Äußerung des damaligen SPD-Vorsitzenden Franz Müntefering. Er verglich das Verhalten mancher „anonymer Investoren“ mit Heuschreckenplagen. „Heuschrecken“ gelten im deutschen politischen Sprachgebrauch seitdem als eine abwertende Tiermetapherfür Private-Equity-Gesellschaften sowie gegen andere Formen der Kapitalbeteiligung mit mutmaßlich zu kurzfristigen oder überzogenen Renditeerwartungen, wie Hedge-Fondsoder sogenannte „Geierfonds“.
Fazit: Wenn solche Firmen dem Landesbergamt in Niedersachsen zuverlässig erscheinen, können wir uns gut vorstellen, wie ort gearbeitet wird. Man ist quasi nur Erfüllungsgehilfe der Industrie.

Unter utopia ist dieser sehr interessante Bericht zu finden.

Jetzt sollte das Landesbergamt LBEG in Niedersachsen entscheiden: ein Unternehmen aus dem Ausland beantragte, nach Erdöl und Erdgas suchen zu dürfen, und zwar in mehreren niedersächsischen Gebieten, darunter eines mit 880 km Fläche im Bereich Lüneburg-Harburg „Feld Oldendorf“. Das LBEG suchte den Ordner mit seinen Vorschriften heraus und prüfte, ob die Firma die erforderliche Zuverlässigkeit aufweise, fachlich zu den beantragten Arbeiten in der Lage sei und das Ganze auch finanzieren könne. Das waren die Prüfkriterien lt. Bundesberggesetz. Geprüft – getan, die Firma bekam die Erlaubnis und damit einen Fuß in der Tür, später auch die Genehmigung zur Förderung zu erhalten.

Nun wollten die Bürger plötzlich wissen, was das denn für eine Firma ist, die unter ihren Füßen nach Gas suchen und das dann unkonventionell fracken wollte. Der Name wurde bekannt gegeben: Blue Mountain Exploration LLC. Das war zunächst alles, was die Bürger zu wissen kriegten. Es kursierte auch noch eine New Yorker Anschrift, aber einer der Bürger hatte bei Google Streetview nachgeguckt (muss ja auch mal zu was gut sein) und festgestellt, unter der Adresse werden ganz andere Geschäfte betrieben.

….

Die Bürger haben nun versuchsweise mal an die (Briefkasten-?)Adresse in New York geschrieben und an Herrn M. in London. Vielleicht könnten gut informierte Kreise wie Prism oder Tempora weiter helfen. Die magere Zwischenbilanz der Bürger: sie sind einer Firma ausgeliefert, die sie nicht kennen, die wahrscheinlich ein sogenannter Projektentwickler ist, der das Feld vorbereitet und dann die Rechte meistbietend weiter verhökert (Exxon ist hier in der Gegend schon tätig, und RWE). Dabei dürfte es um eine möglichst hohe Rendite gehen. Das technisch empfindliche Projekt „Fracking“ liegt also zunächst wohl in den Händen einer Heuschrecke. Okay, Heuschrecken haben keine Hände. Aber das macht es auch nicht besser.

 

Quelle:
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