HammGas GmbH & Co. KG will Probebohrung durchführen

Da lese ich heute abend einem Artikel der WA mit der Überschrift

Rat der Stadt Hamm klar gegen „Fracking“

und denke: Klasse, da hat ein Umdenken stattgefunden. Hatte sich die Stadt Hamm doch erst noch vor ca. 1,5 Jahren an einen Konsortium Names „HammGas“ beteiligt. Und das mit einstimmigem Ratsbeschluss!

Aber, liest man weiter, dann steht da auch:

„Zugleich wurde bekannt, dass die HammGas GmbH & Co. KG, die in Hamm Flözgas fördern und verkaufen will, am 8. April einen Vertrag mit der GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH geschlossen hat. Demnach wird eine mögliche Probebohrung in Hamm von der Firma mit Sitz in Lingen an der Ems durchgeführt. Öffentlich bekannt wurde dieser Vertrag erst am Dienstag – durch eine Anfrage der Ratsfraktion der Linken, zu der es im Rat eine schriftliche Stellungnahme der Stadtwerke Hamm gab.“

Also hat sich die Stadt Hamm zwar gegen ein Fracking entschlossen, ABER FÜR

  • ein ungelöstes Entsorgungsproblem. Wohin mit dem Lagerstättenwasser? Wieder in Abwasserbäche? Der Bohrschlamm wieder auf eine Halde ? Alles wieder vorbei an den Bürgern. Alles schon da gewesen. 1995 im Kreis Warendorf! – Ahlen, einer Hammer Nachbarstadt.  Benzol, Quecksilber und Radioaktivität inclusive.
  • ein erhöhtes Erdbebenrisiko. Da dürfen die Bürger mit Rissen in den Häusern wieder überlegen wen Sie verklagen wollen. HammGas wird behaupten das kommt vom Steinkohleabbau. Die RAG wird sagen das kommt durch die Probebohrungen. Die Gebäudeversicherung für Elementarschäden wird sagen, das kommt durch die Bergschäden. Die Politiker werden sagen: Haftungsfragen? Kein Problem: Verursacherprinzip.
  • die Möglichkeit künftig viele viele viele viele Bohrlöcher auf engen Raum in dicht besideltem Gebiet zu haben. Mit hohem Flächenverbrauch und viel Schwerlastverkehr.

HammGas hat sich das „Donar Feld“ als Aufsuchungsgebiet gesichert. Dieses Gebiet liegt zum Teil im Stadtgebiet von Drensteinfurt. Hier gibt es auch einen einstimmigen Ratsbeschluss. Und zwar:

  keine städtischen Grundstücke für die Förderung von unkonventionellem Erdgas zur Verfügung zu stellen!

Gut so!

Bleibt zu hoffen, das die Politiker endlich die richtigen Entscheidungen treffen. Sich klar für die Energiewende und gegen die Förderung von fossilen Brennstoffen aussprechen und endlich klare gesetzlicher Regelungen schaffen. Die Forderungen der Bürgerinitiativen wurden in der „Korbacher Resolution“ klar formuliert.

Bis dahin kann jeder nur dem Beschluss der Stadt Drensteinfurt – und vielen anderen Deutschen Städten auch – folgen und sein Grundstück NICHT für Probebohrungen zur Verfügung stellen.

Weder hier noch anderswo!!!

 

 

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