Bericht zu Bohraktivitäten in USA und Kanada vom 23.12.2015 bis 29.01.2016

Soll bis Oktober 14 mit der Bohrung fertig werden: Drilling Rig E202
(Foto C. Schomann )

Die Januarzahlen 2016 der im Einsatz befindlichen Bohrtürme in den USA und Kanada, nach den Baker-Hughes fortlaufenden Listen zeigen zwei unterschiedliche Entwicklungen an:
Der Abbau der Bohrkapazitäten in den USA geht kontinuierlich weiter, während in Kanada seit Jahresbeginn eine deutliche Belebung erfolgte, – insbesondere beim Öl.

Die Verringerung der „in Arbeit“ befindlichen Bohrtürme zum Jahresende hatte zum Teil auch mit erforderlichen technischen Überprüfungen und Instandhaltungsarbeiten zu tun, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Sie wurden aus Anlass der Weihnachtstage und des Jahreswechsels auf Ende Dezember gelegt.
Während solcher Tage, an denen die Türme zwar vorhanden und aufgebaut sind, aber nicht bohren, werden sie ebenfalls als „außer Betrieb“ gerechnet.

Zum Vergleich einmal die Zahlen:

Gesamt im Einsatz USA Kanada
25.11.2015 744 Stück 184 Stück
23.12.2015 700 Stück 126 Stück
31.12.2015 698 Stück 83 Stück
29.01.2016 619 Stück 231 Stück

 

Auffallend dieses Mal der besonders starke Aufbau in Kanada im Januar 2016, mit Schwerpunkt Ölbohranlagen, nach dem niedrigsten Stand am 31.12.2015 mit insgesamt noch 83 Stück „im Einsatz“.

Der Abbau im Januar 2016 erfolgte in den USA um insgesamt 11,6 % gegenüber dem 23.12. 2015, beim Ölbohren -7,5 % beim Gasbohren -25,3 % . Golf-Bohraktivitäten, Offshore und Inland Waters mit ganz leichter Zunahme. Die beiden großen US-Fördergesellschaften Continental Resources und Hess haben die Reduzierung aller Aktivitäten verkündet, die im Moment entbehrt werden können,um ihre Firmen bei dem extrem niedrigen Ölpreis von zur Zeit um 35.-USD liquide zu halten. Generell wird das Volumen der U.S.-Ölförderung für 2016 um etwa 12% bis zum Ende des Jahres abnehmend prognostiziert. Mit etwas Zeitverzug wird sich dieser Rückgang natürlich auch auf die Beschäftigung auswirken, wenn die schnell absinkende Leistung der einzelnen Shale Bohrungen nicht durch neue Bohrungen kompensiert wird. Da aber Ende 2014 noch Bohrungen „auf Vorrat“ angelegt worden waren, können sie bei Bedarf in Produktion genommen werden, um Rückgänge auszugleichen. Dadurch verzögert sich der Gesamt-Leistungsabfall der US-Shale-Förderung etwas.

Gegenüber September 2014 hat sich im Januar 2016 ergeben, einschließlich Offshore und Bohraktivitäten im Golf von Mexiko:

USA von 1931 verringert auf 619 Stück = -68%
Kanada von 429 verringert 231 Stück = nur noch -54%

nach Öl- und Gasförderung unterschieden bedeutet das für USA:

Öl von 1592 verringert auf 498 Stück = -68,7%
Gas von 338 verringert 121 Stück = -64,2%

nach Öl- und Gasförderung unterschieden bedeutet das für Kanada:

Öl von 246 verringert auf 126 Stück = noch -48,8%
Gas von 183 verringert 105 Stück = noch -42,6%

nach Haupt-Förderbundesstaaten der USA unterteilt bedeutet das nach Bohrtürmen gegenüber September 2014:

Texas 281 verringert um 68,7%
Oklahama 88 konstant bei -61%
Louisiana 51 verringert um 55,5%
North Dakota 44 verringert um 76,7%
Pennsylvania 22 verringert um 61,4%
Colorado 22 verringert um 71,4%
Wyoming 15 verringert um 75%
West Virginia 12 verringert um 65,6%
Ohio 14 verringert um 66,6%
Kansas 9 verringert um 64%
Alaska 13 leichte Zunahme seit 9/2014
Kalifornien 7 verringert um 84,5%
Utah 3 konstant bei -87%
Arkansas 0 verringert um 100%
Golf von Mexiko 28 leichte Zunahme auf noch -52,5%
New Mexiko 26 verringert sich um 74,3%

nach dem Haupt Shale Fördergebieten der USA unterteilt bedeutet das gegenüber dem Stand vom September 2014:

Permian 182 verringert um 68,7%
Eagle Ford 64 verringert um 69%
Williston 44 verringert um 77,8%
Marcellus 34 verringert um 57,5%
Cana Woodford 39 Zunahme um +3%
Haynesville 18 verringert um 61%
DJ-Niobrara 21 verringert um 66%
Utica 14 verringert um 68%
Granite Wash 13 verringert um 80,4%
Mississippian 11 verringert um 85,7%
Arkoma Woodford 7 konstant
Barnett 3 verringert um 86,3%
Ardmore Woodford 3 konstant bei -40%
Fayetteville 0 verringert um 100%

Die Bundesstaaten Texas (-38), New Mexico (-12), North Dakota (-11), Louisiana (-5), Pennsylvania (-4), West Virginia (-4) und Kansas (-3) waren im Januar 2016 bis zum Stichtag 29.01.2016 am stärksten betroffen.

Bezogen auf die Fördergebiete betraf der Januar-Rückgang 2016 der Bohraktivitäten in den USA hauptsächlich:

Permian Basin -30 Anlagen
Eagle Ford -13 Anlagen
D.J. Niobrara -12 Anlagen
Willistion -11 Anlagen
Marcellus -7 Anlagen
Haynesville -6 Anlagen
Barnett -5 Anlagen

 

Die bereits seit Herbst 2015 erfolgten Verringerungen der Beschäftigten auf den Förderfeldern und bei den Servicegesellschaften haben sich auch im Januar in den USA fortgesetzt, während in Kanada der Abbau zunächst zum Stillstand gekommen sein dürfte.

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