Fracking und die Entsorgung der Fracking-Abfallflüssigkeiten schädigen Trinkwasser

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Vorab-Auszug der 5. Auflage des COMPENDIUMS of SCIENTIFIC, MEDICAL and MEDIA FINDINGS, DEMONSTRATING RISKS and HARMS of FRACKING mit einem Auszug.   

Herausgeber: Concerned Health Professionals, N.Y. (CHPNY) und
Physicians for Social Responsibility, N.Y. (PSRNY) am 19. Januar 2018

http://concernedhealthny.org/wp-content/uploads/2018/01/Compendium5_0WaterExcerpt_Florida_Launch_FINAL.pdf

Übersetzung (auszugsweise) des Vorab-Auszuges:

Neuer Trend: Fracking und die Entsorgung der Fracking-Abfallflüssigkeiten schädigen Trinkwasser Fälle von Trinkwasservorkommen, die durch Bohr- und Frackingaktivitäten verschmutzt wurden, oder durch die Entsorgung der Abfall-Flüssigkeiten, sind nun nachgewiesen.

Die EPA-Untersuchungen dazu bestätigten verschiedene Fälle und beschrieben die zahlreichen Wege, auf denen diese Kontaminationen sich ereigneten: Leckagen, Einleitungen von Fracking-Abfällen in Bäche und Flüsse, Migration von Chemikalien im Untergrund, einschließlich Erdgas, in Trinkwasserbrunnen hinein. In Texas haben Forscher in Hunderten von Trinkwasserproben aus den Grundwasserschichten über dem vielfach erbohrten Barnett Shale 19 verschiedene Verunreinigungen festgestellt- einschließlich des krebserzeugenden Benzols.

In 2017 wurde festgestellt, dass Fracking-Abfallwasser, das über öffentliche Kläranlagen in Bäche und Flüsse eingeleitet wurde, Dutzende bromierter und ionisierter Desinfektions-Nebenprodukte bildete, die besonders giftig sind und große Bedenken hinsichtlich ihrer Wirkung auf die menschliche Gesundheit auslösen.

Neueste Berichte von Forschern zeigen opportunistische, pathogene Bakterien in den durch Fracking-Abwässer verunreinigten Brunnen in Texas. Es taucht die Frage auf, welchen Effekt Fracking auf die mikrobielle ökologische Verfassung von Grundwasservorkommen hat.

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Neuer Trend: Fracking in Florida bedeutet viel unbekanntes
Erdgas- und Erdölförderung in Florida ist heute nur eine kleine Industrie und auf zwei Gegenden konzentriert: das westliche Panhandle nahe Pensacola und das Everglade-Gebiet des südwestlichen Florida. Bisher wurde Fracking dort mindestens einmal eingesetzt, in 2013 in der Nähe von Naples im Collier County. Die texanische Firma, die diese Bohrung unter Einsatz von Hochdruck und Säure frackte, hatte von der Umweltbehörde Floridas das Verbot erhalten, diese Arbeiten fortzuführen und die Bohrung stillzulegen.
Neuerliches Interesse an der Öl- und Erdgasförderung in Florida hat eine öffentliche Diskussion über Fracking ausgelöst, ob man es stark reguliert, oder es grundsätzlich verbietet.

Florida hat mehr verfügbares Grundwasser, als jeder andere U.S.-Bundesstaat. Das Gundwasser ist die Trinkwasserquelle für 93 Prozent aller Haushalte Floridas. Grundwasser wird auch zur Bewässerung im Gemüseanbau benutzt und im Winter als Frostschutz des Wintergemüses. Das Meiste dieses Wassers ist im Florida-Aqufer enthalten, der sich über die gesamte Länge der Halbinsel und weit nach Georgia, Alabama und South Carolina erstreckt. Dieser Aquifer versorgt 10 Millionen Menschen in ländlichen, wie in Ballungsgebieten mit Trinkwasser, einschließlich der Großstädte Gainsville, Jacksonville, Orlando, Talahassee und Tampa.

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Seite 2 zur Übersetzung CHPNY 19. Januar 2018  Vorab-Auszug 5. Auflage Comp.

Darüber, in geringerer Tiefe, verlaufen weitere Aquifere im südlichen Florida.

Das ganze System ist im Untergrund mit einander verbunden und das Wasser strömt schnell in unterschiedlichen Richtungen durch massive Kalksteinschichten, die aus zersetzten Schalen und fossilen Skeletten prähistorischer Meeresorganismen bestehen. Diese Gesteine sind angefüllt mit Poren, Rissen, Brüchen und Hohlräumen. Der Untergrund des Florida-Aquifers gleicht einem riesigen, brüchigen Schwamm, der teilweise mit Sand und Lehm abgedeckt ist. Da sind Sprudelquellen und Senklöcher häufig.

Versuche zur Ermittlung der Strömungsgeschwindigkeiten im Untergrund in 2003 haben ergeben, dass im Untergrund eine Aquifer-Entfernungsstrecke von 330 Fuß (circa 100 Meter) in wenigen Stunden zurückgelegt wurde, während die Wissenschaftler vorher einen Zeitbedarf von mehreren Tagen erwartet hatten.

In Summe machen diese Risiken, vor dem Hintergrund der Hurricane-Gefährdung von Florida und den damit verbundenen Leckagen von Gftstoffen, Florida anfällig dafür, dass diese Leckageflüssigkeiten über Fließwege Eingang in den Florida Aquifer finden könnten.

Anfang 2018 ist es unklar, wo Florida mögliche Fracking-Abfallwässer hinsenden würde, zur Behandlung oder zur Untergrundverpressung. Andere Arten von Flüssigabfällen verpresst Florida heute in Bohrungen, die flacher liegen, als die Erdgas- und Erdöl-Förderhorizonte. Die Verpressung in diese flacher liegenden Bohrungen macht die Entstehung von Erdbeben weniger wahrscheinlich, aber gleichzeitig ist man näher an den Aquiferen dran, deren genaue Lage schlecht vermessen worden ist.

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Um die nötigen Untersuchungen durch zu führen, wie sicher Florida’s geologische Formationen Abfallwasser vom Bohren und Fracken aufnehmen könnten und das Trinkwasser vor Verunreinigungen schützen könnten, müssten entsprechende umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden. Nach Ansicht zweier Fach-Geophysiker wäre das eine Vollzeitarbeit für Jahrzehnte.

Es gibt Gründe für Bedenken: In den 1990er Jahren wurden in Florida 20 strengstens regulierte Verpressbohrungen für Abwässer aus öffentlichen Kläranlagen undicht und ließen die Kläranlagenabwässer in den nördlichen Florida Aquifer sickern, der eine potentielle künftige Entnahmequelle für Trinkwasser für Miami ist.

Übersetzt:Volker Fritz

Anmerkung Fritz:

Im Anhang werden dann 127 belegte Fälle von Trinkwasserbeschädigungen seit 2.007 aufgeführt, einschließlich dem Großschaden in Dimock, PA in 2.008.

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