Hoffnungsträger unkonventionelles Erdgas?

Am 21. Mai 2012 findet im Tagungszentrum Französische Friedrichstadtkirche (Französischer Dom), Berlin-Mitte, von 12:30 bis 21:00 eine Veranstaltung zum Thema

Hoffnungsträger unkonventionelles Erdgas? Zum Übergang in das postfossile Zeitalter

statt. Die näheren Informationen können Sie dem beigefügten Programm entnehmen. Jeremy Leggett wird den Einführungsvortrag zu Peak Oil halten. Werner Zittel, Christoph Ewen und Volker Handke dann zu unkonventionellem Erdgas und Fracking sowie zu deren Kontext gasförmiger Brennstoffe. Der Studienleiter der Evangelischen Akademie Tutzing für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung, Dr. Martin Held, wird die Veranstaltung moderieren.

Die Internationale Energieagentur hat in ihrem World Energy Outlook (November 2010) den Peak der konventionellen Ölförderung für das
Jahr 2006 festgestellt. Auch wenn der Peak Oil noch nicht wirklich in der vollen Tragweite verstanden und in der Öffentlichkeit noch nicht
angekommen ist, breitet sich doch das Gefühl aus, dass zumindest die Zeit des billigen Öls vorbei ist. Hektisch wird nach Alternativen gesucht,
um die bestehenden fossilen Strukturen zu verlängern, trotz aller Rhetorik zur Dringlichkeit des Klimaschutzes.

Dabei wurde in wenigen Jahren unkonventionelles Erdgas der neue Hoffnungsträger. Es erscheint vielen als reichliche Energiequelle wie etwa im Bericht der IEA: “Are we entering a golden age of gas?”

Trägt das? Sind wirklich derartig große Mengen verfügbar und zu gewinnen, wie vielfach unterstellt wird? Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit und die ökologischen Auswirkungen des Fracking? Darunter wird das Aufbrechen von unterirdischem Gestein verstanden, um das Gas freisetzen und damit gewinnen zu können. In Frankreich wurde ein Gesetz gegen die Erschließung von unkonventionellem Erdgas verabschiedet. Polen setzt dagegen auf dessen Förderung.

In Deutschland wurden in den letzten Jahren insbesondere in Nordrhein-Westfalen für große Flächen Lizenzen zur Aufschließung von möglichen Lagerstätten vergeben. Seit 2010 gibt es vor Ort zunehmend heftigere Auseinandersetzungen um konkrete Standorte, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Niedersachsen. Zugleich wird sehr kontrovers diskutiert, ob das unkonventionelle Erdgas energiepolitisch, aber auch klimapolitisch, überhaupt ein Hoffnungsträger sein kann und sein sollte.

Alle energiepolitisch Interessierten und insbesondere an der konkreten Ausgestaltung des Übergangs in das postfossile Zeitalter Interessierten sind sehr herzlich eingeladen.

Im Anschluss an die Tagung wird sich abends um 19.00 Uhr im bewährten Format der Berliner Zukunftsgespräche des IZT Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung eine Veranstaltung zum Thema „Peak Oil und der Weg in eine postfossile Energiezukunft“ anschließen. Auch dazu hier die herzliche Einladung. Die Abendveranstaltung kann gesondert oder in Kombination mit der vorangehenden Tagung besucht werden.

Dr. Michael Hartmann
Evangelische Akademie zu Berlin

Jörn Schwarz
ASPO Deutschland, Neubrandenburg

Prof. Dr. Rolf Kreibich
IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, Berlin

Quelle:
http://www.gegen-gasbohren.de/wp-content/uploads/2012/03/Programm-Hoffnungsträger-unkonventionelles-Erdgas.pdf

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