WEG kompakt: Irreführung statt Sachinformation bei „brennenden Wasserhähnen“

WEG kompakt: Irreführung statt Sachinformation bei „brennenden Wasserhähnen“

Als Irreführung der Öffentlichkeit bezeichnen Bürgerinitiativen des Netzwerks „Gegen Gasbohren“ die neueste Veröffentlichung des Wirtschaftsverbands Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG). So hatten die Verfasser des „WEG-Kompakt KW 24.pdf“versucht, einen gedanklichen Zusammenhang zwischen realitätsfernen Spezialeffekten von Hollywood und der Darstellung von „brennenden Wasserhähnen“ im Film „Gasland“ von Josh Fox herzustellen. Doch dies ist reine Polemik.

Tatsächlich bestreitet noch nicht einmal der WEG, dass es den Effekt der „brennenden Wasserhähne“ gibt. Ziel der Gasindustrie ist es vielmehr, aus dem Untergrund freigesetztes Gas als „oberflächennah“ zu charakterisieren und so Fracking als nicht verantwortlich für Schadensfälle darzustellen. Für diese Anstrengungen der Gasindustrie ist es allerdings längst zu spät.

Spätestens seit Vorliegen der Ergebnisse der PNAS-Studie (Autor T. Darrah) im Herbst 2014 hätten die WEG und ihre Verbandsunternehmen damit aufhören sollen. Denn in dieser Studie wurden durch entsprechende Messungen und Gasanalysen genau die Feststellungen der SPE bestätigt, die diese bereits im November 2000 in ihrem Bericht SPE-64733 in Peking vorgetragen hatten (Titel: „Why Oil Wells Leak“). Methan aus der gefrackten Gesteinslage war entlang der Förderbohrung aufgestiegen – bis dicht unter die Erdoberfläche – und hatte sich dann im Boden der Umgebung der Förderbohrung verteilt. Mit dem Brunnenwasser war es dann in die Häuser gelangt und hatte Verpuffungen und Brände verursacht.

Tatsächlich ist die mangelnde Bohrungsintegrität eine der Haupt-Schwachstellen, die gerade bei der Fracking-Förderung besondere Risiken heraufbeschwört. Der weltweite Umfang der als „mangelhaft“ bewerteten Bohrungsintegritäten ist so erheblich, dass hier von einem Systemfehler gesprochen werden kann.

Statt sich dieses Problems ernsthaft anzunehmen, setzt der WEG auf Polemik und Verunglimpfung von Fracking-Kritikern wie Josh Fox. Angesichts eines derartigen Umgangs mit Sicherheitsmängeln zeigt sich erneut, wie berechtigt die Bedenken gegen den Einsatz der Fracking-Technik sind.

Redaktion Gegen Gasbohren

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