Bohrturm mit Flaring

Bericht zum März 2021 Bohrtürme im Einsatz für die Öl- und Erdgasförderung in Nordamerika

Berichtszeitraum 20.02. bis 19.03.2021 (4 Wochen)

Im Berichtszeitraum nahm die Zahl der im Einsatz befindlichen Bohrtürme vom erreichten Niveau vom Februar 2021 überraschend wieder spürbar ab um 66 Stück, trotz der gestiegenen Rohölpreise, die nun auf 60 USD und zeitweise bis 65 USD für WTI gestiegen sind. Die Gesamtlage dürfte aber verbliebene US-Ölförderer stärken und im weiteren Verlauf zu vermehrter US-Ölförderung in 2021 führen. Es ist zu erwarten, dass die OPEC und Russland jetzt wieder das Angebot vergrößern werden, um den Ölpreis dicht bei 40 USD/barrel zu stabilisieren und so die US-Fracking-Förderung unattraktiv zu machen. Aber erst einmal haben die US-Frackingförderer den Vorteil, quasi aus dem Stand heraus, ihre Förderung hochfahren zu können, während die OPEC ein halbes Jahr Vorbereitungs- und Anlaufzeit braucht, ehe die Förderung hochgefahren werden kann.

Anzahl Bohrtürme in Nordamerika (Graphik copyright Redaktion Gegen Gasbohren)

Die weltweiten Abnahmemengen haben sich durch den rasanten Wiederanstieg der chinesischen Volkswirtschaft im Verlauf des Jahres wieder deutlich erhöht, trotz der Ausbreitung der Pandemie in bevölkerungsstarke Länder wie Indien und Brasilien. In Europa hat die 2. Infektionswelle der CORONA-Pandemie, wie vorhergesagt, im Herbst begonnen und mehrere Volkswirtschaften sind genötigt, erneut große Aktionen zur Kontaktbeschränkung zu fahren, bis einsetzbare Impfstoffe in ausreichender Menge verfügbar sind. Impfungen wurden bereits in größerem Umfang in UK, den USA und in Israel durchgeführt. Auch in D (Deutschland) wurde mit Kleinmengen begonnen, die aber keinesfalls den großen Bedarf decken. Hinzu kam dann die Aussetzung des AstraZeneca-Impfstoffes wegen mehrerer aufgetretener schwerer Erkrankungen. Das Impfen geht in D viel zu langsam voran. Bisher sind ca. 7Mio Menschen erstgeimpft und ca. 3,2 Mio haben auch schon die Zweitimpfung erhalten. Die 3. Infektionswelle, vor allem ausgelöst durch die britische Mutante, nimmt gerade jetzt an Fahrt auf. Über 70% aller derzeitigen Neuinfektionen werden bereits von der Mutante ausgelöst, Tendenz weiter steigend. Die Bundesregierung hat den Lockdown vom Januar 2021 noch verlängert bis zunächst zum 28.03.21, da befürchtet wird, dass die Infektionen bei uns durch die Mutanten ebenso stark zunehmen, wie in Irland und nach Ostern einen noch verschärften Lockdown erzwingen werden. Das RKI meldet, dass die Infektionen jetzt vermehrt die jüngere Bevölkerung treffen.

Die 744 stillgelegten Bohrtürme der Monate März bis Juni 20 umfassten über 70% Stillegung der nordamerikanischen Bohrkapazitäten vom Jahresanfang 20. Im Juli kam zwar die Wende, nachdem die Rohölpreise WTI wieder bis auf 40 USD/barrel angestiegen waren, die erwartete weitere Steigerung über 50 USD/barrel kam in der 2.Hälfte Dezember. Zur Zeit liegt der Preis bei 61,22 USD, nachdem er am 16.03. sogar die 65 USD überstiegen hatte. Die Reaktivierung der Bohranlagen war daher in den Monaten Oktober/November/Dezember verhalten. Erste Unternehmen in Kanada und in den USA hatten trotz der schlechten Gesamtlage begonnen, wieder mehr ins Bohrgeschäft zu investieren. Zum Jahreswechsel wurden in Kanada umfangreich Bohranlagen stillgelegt, wie gewohnt. In den ersten Wochen im Januar 21 gingen sie dann wieder in Betrieb, jedoch mit starkem Zuwachs. Insgesamt ist im Berichtszeitraum eine weitere, vergleichsweise vorsichtige, Zunahme von 35 Türmen in Nordamerika festzustellen, wobei 4/5tel davon in die Ölförderung gingen und nur 1/5tel in die Erdgasförderung. Der Abbau der kanadischen. Ölbohrtürme um mehr als die Hälfte im Berichtszeitraum März erstaunt. Der durch den Ölpreiskrieg der OPEC und der Russen gegen die USA ausgelöste Preisverfall wurde April/Mai 20 immer spürbarer und zusätzlich überlagert durch die Nachfrageausfälle der vielen Mio Menschen weltweit, die wegen der CORONA-Pandemie ihr gewohntes Leben und Arbeiten unterbrochen haben und „abgesperrt“ zu Hause leben mussten und weiter müssen. Viele Unternehmen mussten Zwangspausen einlegen. In China hat die Industrie inzwischen die Produktion wieder hochgefahren und für das 4.Quartal 2020 sogar ein massives Wachstum gemeldet. Infektionsnester werden durch strengste Quarantäne- und Absperrmaßnahmen unter Kontrolle gehalten. Doch es wird immer wieder von erheblichen örtlichen Ausbrüchen berichtet, so dass die offiziellen Infektionszahlen die Wirklichkeit nicht abbilden dürften.

Die von der OPEC und weiteren Ländern beschlossen massiven Förderkürzungen, um den Ölpreis zu stabilisieren, haben in den vergangenen 32 Wochen in Verbindung mit der wieder zunehmenden und weiter verstärkten Nachfrage aus China Wirkung gezeigt. Die angekündigte Verknappung durch Produktionskürzungen führte zu weiterer Stabilisierung auf zwischenzeitlich um 65 USD/barrel. Doch die noch immer weiter zunehmende weltweite CORONA-Ausbreitung – auf inzwischen über 122 Mio nachgewiesen Betroffene und 2,7 Mio Tote – dämpft den Rohölbedarf so, dass der Preis am 19.03.21 wieder an die 60-Dollarmarke absank auf 61,22 USD/barrel WTI für Lieferung April 2021.

Neue Informationen von Fracking-Ölproduzenten im Permian Basin in Texas besagen, dass sie innerhalb eines Jahres seit Mitte 2019 bis jetzt die Förderkosten um 20% senken konnten und jetzt in der Lage sind, für 40 USD/barrel zu fördern statt 50 bis 60 USD/barrel vorher. Von den in den USA inzwischen in den letzten Monaten wieder reaktivierten Bohrtürmen steht mehr als die Hälfte im Permian Basin.

Der derzeitige Weltbedarf an Rohöl liegt weiterhin noch immer unter der globalen Fördermenge. Die erfolgte Wiederaufnahme und Beschleunigung der Industrieproduktion in China stimmt die Rohölproduzenten allerdings optimistisch.

In Nordamerika entwickelt sich die Katastrophe zwar noch weiter, die Zahl der Neuinfektionen ist aber in den letzten Wochen weiter deutlich zurückgegangen. Die Wirtschaftslage ist noch weiter schlecht, aber das große Biden-Programm schafft Aussicht auf Besserung.

Der Kollaps der Fracking-Förderung in Nordamerika wirkt als Zeitbombe, da die Bohrlöcher nichtzuverlässig verschlossen sondern einfach „zurückgelassen“ wurden. Große Mengen Methan treten dort überall aus.

Im Westen der USA werden ungenutzte Raffineriekapazitäten zur Verarbeitung von Fetten, Speiseölen, Schmierstoffen und Soja-Öl zu „regenerativem“ Diesel, Benzin und Flugbrennstoff umgerüstet, da dafür eine staatliche Prämie von über 3 USD gezahlt wird. Seit 35 Jahren haben nicht so viele Förderbohrungen in Nordamerika still gestanden, wie gerade jetzt. Was aus den meist als Familienbetriebe arbeitenden Förderunternehmen im Permian und Anadarko Basin in den USA wird, ist im Moment nicht abzusehen. Mit dem WTI-Preis in New York über 60.-USD/barrel heute wird sich unter den verbliebenen dieser Unternehmen wieder mehr Zuversicht ausgebreitet haben, denn dann werden sie im Geschäft bleiben. Nach dem letzten „Schock“, dem Einbruch der Ölpreise nach 2014, sind die meisten dieser Unternehmen so geschwächt, dass sie keine Reserven mehr haben.

Allerdings geht die Angst vor CORONA in den Ölcamps in den USA und in Kanada um, zumal sich die Zahl der Neuansteckungen mehr und mehr aus den Ballungsräumen (New York, Las Vegas, Boston, Florida, Golfküste) in die Fläche verlagert hat. Besonders der Förderstaat Texas ist hart betroffen. Vom 10.06.20 mit 77.250 Infizierten stieg die Zahl rasant. Am 11.12.20 betrug sie 1.403.687 und steht jetzt bei 2.750.000 Infizierten. Auch in 15 weiteren Südstaaten der USA, die republikanisch dominiert sind, gab es vergleichbar dramatische Entwicklungen. Das dürfte am Ende die Präsidentenwahl in den USA gegen Trump entschieden haben.

Wenn auch in China die CORONA-Pandemie so gut wie überwunden ist, gilt dort ein extrem enges Regime der Abschottung, sobald lokal neue CORONA-Ansteckungen auftreten. Das bedeutet für die Bevölkerung, erhebliche Beschränkungen hinnehmen zu müssen. Die seit Monaten sehr geringen Zunahmen der offiziellen Meldungen an Infizierten und Toten in China (mit einer Milliarden-Bevölkerung und vielen räumlich beengten Ballungsgebieten) lässt den Verdacht aufkommen, dass diese Zahlen aus Propagandagründen „geschönt“ werden. Dennoch ist der Erfolg der rigiden Vorgehensweise unübersehbar.

Der Schaden der Weltwirtschaft durch CORONA ist gewaltig und im Moment kaum abschätzbar, zumal die USA ja gerade inmitten der weiteren Ausbreitung stehen mit zur Zeit fast 30 Mio registrierten Infizierten und bereits 540.000 Toten. Das US-Gesundheitssystem ist in keiner Weise auf eine solche Pandemie vorbereitet und im ländlichen Bereich fehlen – besonders in den Bundesstaaten der „Trump-Freunde“ im Süden der USA – Krankenhäuser und Beatmungseinrichtungen. Auch dort schlägt CORONA unerbittlich zu. In 16 ausgesuchten Südstaaten, einschließlich Texas und Florida, waren am 18.09.20 3,23 Mio Infizierte und 66.500 Tote gemeldet. Mitte Dezember waren es über 6,8 Mio Infizierte und 109.000 Tote. Zur Zeit sind es 12,2 Mio und 205.400 Tote.

Der ehemalige Präsident Trump hat sich bis zum Ende seiner Amtszeit weiter geweigert, Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen und jetzt ruft er zur Impfteilnahme auf. Die Zahl von 550.000 Toten für Gesamt-USA wird in den nächsten Wochen erreicht werden und es ist leider zu erwarten dass weitere 100.000 bis Tote zu beklagen sein werden, ehe die vom neuen US Präsidenten Biden veranlassten Maßnahmen ausreichend Wirkung entfalten. Das Tempo bei den Impfungen ist allerdings sehr hoch. Diese Volkswirtschaft wird weiterhin monatelang schwächeln, obwohl der neue Präsident Biden ein Hilfsprogramm von über 1.000 Mrd USD genehmigt bekommen hat. Joe Biden tritt ein schweres Erbe an. Und Haupt-handelspartner der USA, wie zum Beispiel Deutschland, werden von den Nachfrageausfällen getroffen. Weltweit sind inzwischen über 122 Millionen Infizierte erfasst worden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher, besonders in den ärmeren Ländern. Die Pandemie bewegt sich mit der sich ausbreitenden 3.Welle einem weiteren Höhepunkt zu und mögliche neue sich bildende Mutanten drohen durch die massenhafte Vervielfältigung. Es gibt jedoch Hoffnung, da inzwischen 5 brauchbare Impfstoffe verfügbar sind und Impfungen in ersten Ländern in Gang kommen und da weitere Impfstoffe in fortgeschrittener Entwicklung sind und noch 2021 zum Einsatz kommen könnten.

Auch in der EU sind schon 4 Impfstoffe zugelassen und werden verimpft, allerdings noch in viel zu geringen Mengen, um Wirkung auf das Infektionsgeschehen entfalten zu können. Deutschland – als sehr stark exportorientiertes Land – ist einerseits über Zulieferketten weltweit vernetzt und hängt andererseits von den internationalen Käufern ab, die unter diesen Bedingungen zurückhaltend sind. Die entsprechenden Folgen wirken allerdings nicht so stark wie befürchtet. Die Wirtschaftsleistung ging insgesamt nur um 5,7% in 2020 zurück, da im Herbst die Lieferungen wieder zunahmen. Die Industrie ist wieder zuversichtlicher. Erschwerend kommt die wieder weiter rasant zunehmende Zahl Infizierter in D in den letzten Wochen hinzu. Darum ist es mehr als unverständlich, warum jetzt wieder Flugreisen auf die Balearen erlaubt wurden und warum sofort hohe Buchungszahlen gemeldet wurden. Diese „Rückkehrer“ werden mit Sicherheit die Infektionsverbreitung in D beschleunigen. Man kann den Eindruck nicht los werden, dass die Verantwortlichen in D nichts gelernt haben. Der „Lockdown-Light“ zur Vorweihnachts- und Weihnachtszeit war der falsche Ansatz. Er brachte die Zahl der Neuinfektionen nicht, wie erwartet herunter. Sie blieben auf einem zu hohen Niveau und führten zu einer Verlängerung und Verschärfung bis zunächst Ende Januar 21 und dann bis Ende März. Aktuell sind in D 2,65 Mio Infizierte und bereits über 74.500 Tote gemeldet. Die bisherigen Lockdown-Maßnahmen reichen nicht mehr aus, da die Mutanten bereits über 70% aller Neuinfektionen ausmachen und deutlich ansteckender sind. Die 7-Tage-Inzidenz steht inzwischen schon wieder bei 99,9 und die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt weiter an. Die Sorge der Infektionsspezialisten bezüglich der Mutantenwirkungen bestätigt sich. Daher drängen sie die Politik, die geplanten Lockerungen ab Ende März 2021 zurückzunehmen, um die 3. Infektionswelle durch CORONA abmildern zu können, ehe sie uns überrennt. Die Wirtschaft in Deutschland hat begonnen, nach vorn zu arbeiten, wenn auch in vielen Bereichen noch mit stark reduzierter Kapazität. Doch im unteren Mittelstand, bei den vielen Selbständigen, die zum großen Teil beantragte Leistungen für Monat November erst jetzt ausgezahlt bekommen sollen, wird es voraussichtlich in den nächsten Monaten ein großes „Sterben“ geben und damit verbunden den Verlust zig-tausender Arbeitsplätze. Daran wird auch die Verlängerung der Kurzarbeitsphase bis Ende 2021 wenig ändern. Die gut gemeinten Unterstützungsgelder der Bundesregierung sind bei den Betroffenen nicht rechtzeitig angekommen und die Antragsverfahren waren zu kompliziert. Das Wirtschaftswachstum in 2020 wird mit einem reduzierten Minus erwartet, nachdem im 3.Quartal 2020 eine Zunahme von 8,2% verzeichnet wurde und auch das 4.Quartal besser verlief, als wegen CORONA vorausgeschätzt. Der verlängerte Lockdown jetzt wird das Wiedererstarken der deutschen Wirtschaft in 2021 erheblich behindern. Den Luftverkehr versucht man, schrittweise wieder zu beleben, aber die Ansteckungsgefahr im Flieger bleibt. Gleichermaßen riskant sind Reisen mit Zug, Bus und Kreuzfahrtschiffen. Die Reiseindustrie mit allen ihren Dienstleistern ist besonders hart betroffen. Erst wenn durchgeführte Impfungen – in genügender Menge weltweit – das Ansteckungsrisiko minimieren, kann es wieder „unbeschwerte Reisen in alle Welt“ geben.

Die groß angelegten Hilfspakete der Regierung Merkel sollen die Belastungen aus der Situation für Großunternehmen, für den Mittelstand und für kleine Selbständige – aber auch für die Menschen mit Niedriglohn und Teilzeitarbeit – erträglicher gestalten. Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland wird im Jahresdurchschnitt auf 2,8 Mio Personen erwartet, in der Spitze über 3,5. Der Bereich der Solo-Selbständigen, die häufig in künstlerischen Berufen tätig sind, soll nun besonders bedacht werden, um dort die Not zu lindern. Durch die 3. Ansteckungswelle der CORONA-Pandemie in D werden sich die Zahlen spürbar weiter verschlechtern. Nur schnelles umfangreiches Impfen kann helfen. Da mangelt es sehr. Pleiten sind vorprogrammiert und viele, viele Arbeitslose. Und viele, auch jüngere, Tote sind leider zu erwarten, einmal abgesehen von den zig-Tausenden Langzeit- oder Dauergeschädigten nach überstandener CORONA-Infektion.

Doch nun zu den Zahlen der Bohrtürme und der Ölpreisentwicklung, Basis WTI:

Nach dem derzeitigen Zahlenbild liegt die Gesamtzahl der eingesetzten Türme seit Februar 2018 um ca. 62 % unter der damaligen Gesamtbohrkapazität. In Summe bleibt damit das Einsatzvolumen in Nordamerika auch mit 503 weit unter der bereits im Februar 2018 erreichten Zahl von insgesamt 1.293 Türmen. Die Rohölpreise auf WTI-Basis notierten am 22.05.20 bei 18,06 USD/barrel und am 19.06. bei 40,26 USD/barrel. Am 12.12.20 wurden 46,70 USD/barrel notiert. Danach ging der Anstieg zügig weiter auf zeitweise bis zu 53 USD/barrel und zuletzt bis über 65 USD/barrel. Die OPEC und ihre Partner haben die Förderkürzung deutlich über die ursprünglich vereinbarte Menge hinaus umgesetzt und dadurch recht schnell die Stabilisierung des Ölpreises bewirkt, unterstützt von den wieder steigenden Abnahmemengen Chinas.

Prognosen der IEA zum Bedarf an Rohöl in 2020/2021 sind allesamt Makulatur geworden und per heute weiß niemand, wie lange und in welchem Umfang wegen der CORONA-Epidemie die internationalen Einschränkungen des Reise-, Waren- und Güterverkehrs in 2021 und 2022 aufrecht erhalten werden müssen.

Die Ausbreitungsschwerpunkte haben sich von Europa auf die USA, auf Mittel-und Südamerika, Indien, Russland und auf Südafrika verlagert und vor Weihnachten 20 mit einer zweiten Welle und Anfang 2021 mit einer dritten Welle auch wieder zurück nach Europa. Die Zahlen in den Ländern der EU liegen zum Teil drastisch höher als im Frühjahr. Die zwei neuen CORONAVarianten mit erhöhter Ansteckungsgefahr können noch große Auswirkungen in Europa und auch in Deutschland haben, wo die britische Mutante bereits das Geschehen diktiert. Inzwischen wird erst für 2021/ 2022 eine deutliche wirtschaftliche internationale Belebung erhofft, ausgehend von dem bis dahin erreichten, verminderten Niveau. Der Wechsel des US Präsidenten am 20.01.2021 wurde international sehr begrüßt. Wirtschaftskundler schätzen dennoch, dass der Einbruch stärker ausfallen kann, als der in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.

Die Entwicklung in den USA und in Kanada verlief im März sehr unterschiedlich: In Kanada wurden 80 Bohrtürme, überwiegend Ölbohrtürme, stillgelegt, in den USA kamen 14 dazu. Nachfolgend noch einmal die Entwicklung, nachdem es in den Monaten vor Juli 2017 eine steteZunahme der im Einsatz befindlichen Bohrtürme gegeben hatte und im Juli Stillstand und danach einen Rückgang – mit erneuter Belebung zum Jahresbeginn 2019 und kontinuierlichem Rückgang seit März 2019 bis Juni 2020 und Stagnation im Juli und leichter Belebung im August mit weiter leichter Zunahme September/Oktober/NovemberDezember, mit der starken Zunahme zum Jahreswechsel und der spürbaren Abnahme im Berichtsmonat.

Monat/Jahrgesamt im Einsatz in NordamerikaUSAKanadaUS Rohölpreis WTI USD/barrel
30.07.171178958220$46,00
31.10.171115913202$51,94
15.11.171090889192$54,27
15.12.171168930238$56,64
19.01.181261936325$63,72
16.02.181293975318$60,74
13.04.1811101008117$66,74
15.06.1811981059139$66,60
14.09.1812811055226$70,30
09.11.1812771081196$61,59
14.12.1812451071174$51,20
18.01.1912591050209$52,32
15.02.1912751051224$53,34
15.03.1911871026161$58,34
10.05.19105198863$61,99
12.07.191075958117$60,27
13.09.191020886134$55,00
11.10.191002856146$54,60
08.11.19957817140$56,39
06.12.19937799138$56,32
03.01.2088179685$62,80
31.01.201037790247$52,95
28.02.201030790240$44,67
27.03.2078272854$21,60
24.04.2049146526$18,06
22.05.2033931821$32,80
19.06.2028326617$40,26
14.08.2029824454$41,93
18.09.2031925564$41,11
16.10.2036228280$40,97
11.12.20449338111$46,70
15.01.21534373161$52,35
19.02.21569396172$59,85
19.03.2150341192$61,22

Insgesamt sind jetzt in Nordamerika 359 Ölbohrtürme und 144 Gasbohrtürme aktiv.

Die Gebiete der Hauptaktivitäten sind in USA: Texas(202), New Mexico(67), Louisiana(47), Pennsylvania(18), Oklahoma(16), West Virginia(12), North Dakota(13), Cohio(9), Colorado(8), Kalifornien(7) und Wyoming(5).

Auch die Entwicklung der Erdgaspreise auf der Basis Henry Hub spiegelt die Entwicklung zu geringerem Energieverbrauch wider. Der US Großhandelsgaspreis blieb seit Monaten unter 3,00 USD/mmBtu. Der Wintereinbruch im Süden der USA hat zu einem kurzzeitigen Spitzenverbrauch an Erdgas geführt und die Preise bis auf 3,22 USD ansteigen lassen. Zur Zeit liegt der Gaspreis bei 2,481 USD/mmBtu. Das bedeutet zunächst weiterhin „ruinöses“ Geschäft zu nicht-kostendeckenden Preisen im „Henry Hub“. Davon profitiert nur das LNG-Geschäft mit Erdgas-Exporten nach Übersee. Um Geld zu verdienen müssten die Gaskonzerne 6 – 7 USD/mmBtu im Henry Hub erzielen. Aber auch der internationale LNG-Absatz wird drastisch sinken und zu Preisnachlässen bei LNG aus den USA – und in der Folge auch beim Erdgas zu noch größeren Verlustabschlüssen führen.

Die internationalen Bohraktivitäten nahmen gering zu um 24 Stück auf 701 Bohrtürme im Februar. Meine Kommentare zur gesamten politisch/strategischen Lage rund um die weltweite Kohlenwasserstoff-Förderung sind durch die weltweite CORONA-Virus-Pandemie und denPreiskampf Saudi/Russland gegen die USA hinfällig geworden.

Eine weltweite Rezession großen Ausmaßes hat sich entwickelt, da große Volkswirtschaften von der CORONA-Pandemie betroffen sind. In China allerdings ist die Belebung schon wieder so weit gediehen, dass die weltweite Gesamtentwicklung positiv beeinflusst wird. Mehrere Impfstoffe sind bereits lieferbar und weitere werden im Verlauf 2021 dazu kommen und in großen Impfkampagnen international verteilt werden. Somit besteht Aussicht auf eine schnellere Erholung, als bisher gedacht. Auch der vollzogene Machtwechsel an der Spitze der USA verspricht, dass die derzeitigen Handelsbarrieren im Welthandel geräumt oder wenigstens deutlich verringert werden können.

Volker Fritz

im AK Fracking Braunschweiger Land

Wolfenbüttel, den 19.03.2021

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