Gasleck in der Nordsee: Mit Korrosion war nicht zu rechnen

Bohrlochkopf G4 Elgin, mit einem klaren Blick auf die Quelle des Gasaustritts an 4 Ports. Ablagerungen von Kondensat und Bohrschlamm aus den Vertiefungen im Bohrlochkopfbereich zu Beginn des Lecks abgestoßen. Der Schlamm enthält hauptsächlich Bohrflüssigkeit, die leicht biologisch abbaubar ist. Der Bohrschlamm ist nicht schädlich für die Umwelt. (Text und Foto: <a href="http://www.elgin.total.com/elgin/imagesclean.aspx">Total</a>)
Bohrlochkopf G4 Elgin, mit einem klaren Blick auf die Quelle des Gasaustritts an 4 Ports.
Ablagerungen von Kondensat und Bohrschlamm aus den Vertiefungen im Bohrlochkopfbereich zu Beginn des Lecks abgestoßen. Der Schlamm enthält hauptsächlich Bohrflüssigkeit, die leicht biologisch abbaubar ist. Der Bohrschlamm ist nicht schädlich für die Umwelt. (Text und Foto: Total)
Total hat die Ursache für den Gasausbruch an der Bohrung G4 im Elgin-Franklin-Feld gefunden und jetzt veröffentlicht. Schuld an der Katastrophe, bei der vom 25. März bis zum 16. Mai 2012 nach einem Blowout unkontrolliert Erdgas ausströmte, seien mehrere Umstände gewesen, sagte Totals Vorstandsmitglied de Viviès lt. New York Times.

Das Leck sei durch Korrosion entstanden, weil Schmierstoffe auf dem Bohrstrang und sehr giftige Bromverbindungen in Bohrflüssigkeiten die Anlage angegriffen hätten. Zusätzlich hätte die Erdgaslagerstätte „Hod“, etwa 1000 Meter über dem Landehorizont der Bohrung, plötzlich und unerwartet begonnen, Erdgas auszustoßen. Möglicherweise sei „Hod“ durch die Förderung aus der tieferen Schicht beeinflusst worden.

De Viviès habe diese Kombination von Umständen „einzigartig“ genannt, schreibt die NYT weiter und zitiert: „Es ist unmöglich, diese Art von Vorkommnissen vorauszusagen“.

Bereits im Dezember letzten Jahres hatte Total diese Umstände als wahrscheinliche Ursache der Katastrophe benannt.

Zeitweilig waren 200.000 Kubikmeter Erdgas pro Tag aus der havarierten Bohrung ausgeströmt. Total plant derzeit weitere Bohrungen in diesem Feld, um die abflauende Produktion bestehender Bohrungen aufzufangen und weiterhin hohen Profit zu machen. De Viviès sagte, dass Total die Lektion gelernt habe und dass das Unternehmen in Zukunft etwas konservativer vorgehen werde. Zum konservativen Vorgehen gehört für Total offenkundig, auch weiterhin jederzeit auf neue, unerwartete Situationen zu treffen, mit denen dann wieder niemand rechnen konnte.

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