Grau ist alle Theorie: Warum „Experten“ die Probleme vor Ort kennen müssen

Verpressstelle Wittorf Z1/Grapenmühlen: Hier wurden seit 1995 an die 700.000 m³ Abwässer aus der niedersächsischen Gasproduktion verpresst. (Foto: <a href="http://www.vierlaender.de/uploads/Images/Energie/WittorfZ1_Totale.JPG">vierlaender.de</a>
Verpressstelle Wittorf Z1/Grapenmühlen: Hier wurden seit 1995 an die 700.000 m³ Abwässer aus der niedersächsischen Gasproduktion verpresst. (Foto: vierlaender.de
Vortrag zur Lagerstättenwasser-/Flowback-Behandlung in Wittorf ohne Bezug zu konkreten Problemen vor Ort

Da waren wohl beide Seiten erstaunt bzw. enttäuscht: Am Dienstagabend hielt Dr. Dirk Weichgrebe im voll besetzten Wittorfer Dorfgemeinschaftshaus einen allgemeinen Fachvortrag über die Behandlung von Lagerstättenwasser. Doch der Vortrag des Experten, der an diversen Gutachten (Exxon-Risikostudie; UBA-Gutachten) mitgearbeitet hat, zeigte keinen echten Bezug zu den Problemen der Wittorfer mit „ihrer“ Verpressbohrung in Grapenmühlen, sondern schien eher am Schreibtisch entstanden zu sein. Bei Fragen zur konkreten Situation vor Ort in Wittorf musste der Fachmann lt. Rotenburger Kreiszeitung passen, über das Schicksal der Milliarden verpressten Liter hochbrisanten Sondermülls unter Wittorf konnte er nicht so recht was sagen. Entsprechend turbulent sei die Diskussion der besorgten Bürger verlaufen, berichtet die Kreiszeitung.

Dieses Erlebnis wirft ein besonderes Licht auf die Grundlagen, von der aus Experten offenbar arbeiten, die im Auftrag von Industrie und Bundesbehörden Gutachten zur Öl- und Gasproduktion und zum Fracking in Deutschland erstatten. Es scheint, mal wieder, die Aufgabe der Fracking-Kritiker und -Gegner zu sein, die wissenschaftliche Expertise zu überprüfen, die diesen Gutachten zu Grunde liegt.

Weiterhin zeigte die Veranstaltung in Wittorf gestern abend einmal mehr, wie wichtig es ist, nichts und niemandem blind zu glauben, auch dann nicht, wenn (von wem so titulierte?) Experten und Fachleute sprechen.

Lagerstättenwasserbehandlung, die Zweite

Am selben Abend fand in Winsen/Luhe ebenfalls ein Vortragsabend statt, ebenfalls zur Thematik „Wohin mit dem flüssigen Sondermüll?“. Über den Vortrag von Prof. em. Calmano im Marstall berichtet Ingo Engelmann von der BI Kein Fracking in der Heide.

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