NATO-Generalsekretär Rasmussen diffamiert anti-Fracking-Bewegung

Anders Fogh Rasmussen beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, 2008.
Anders Fogh Rasmussen beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos, 2008. Foto: Weltwirtschaftsgipfel/wikimedia
Fracking: BBU fordert sofortige Entschuldigung von NATO-Generalsekretär –
Will Rasmussen sich der Gasindustrie empfehlen?

(Bonn, Berlin, Brüssel, 20.06.2014) Als unerträglich und unverschämt bezeichnet der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) die Behauptung von NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, Nichtregierungsorganisationen aus dem Umweltbereich und Russland würden aktiv zusammenarbeiten, um Fracking zu verhindern und damit die europäische Abhängigkeit von russischen Gasimporten aufrecht zu erhalten.

Der BBU fordert Rasmussen auf, seine absurden Falschbehauptungen zurückzunehmen und sich bei der Umweltbewegung öffentlich zu entschuldigen. Der Umweltverband wirft zudem die Frage auf, ob es sich bei dem Vorstoß von Rasmussen um eine ungewöhnliche Bewerbung für Posten in der Gasindustrie nach dem Ende seiner NATO-Amtszeit handelt.

Oliver Kalusch vom Geschäftsführenden Vorstand des BBU erklärt zu diesem Vorgang: „Den Gaskonzernen in Europa steht beim Thema Fracking das Wasser bis zum Hals. Die Bevölkerung lehnt sich staatenübergreifend gegen das hochgefährliche Gasbohren auf und fordert ein ausnahmsloses Fracking-Verbot. Um die öffentliche Meinung doch noch zu kippen, muss jetzt anscheinend als letztes Mittel der NATO-Generalsekretär eine Diffamierungskampagne starten und Fracking-Gegner indirekt zu Saboteuren der Energiesicherheit erklären. Wir fordern Rasmussen auf, seine absurden Falschbehauptungen und irreführenden Darstellungen zurückzunehmen. Rasmussen muss sich umgehend bei der Umweltbewegung entschuldigen.

Für den BBU stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welche beruflichen Pläne Rasmussen hat. Die Amtszeit des NATO-Generalsekretärs endet am 30.September. Die Äußerungen von Rasmussen lesen sich wie eine ungewöhnliche Bewerbung für Posten in der Gasindustrie nach Ablauf seiner NATO-Tätigkeit. Rasmussen ist aufgefordert, Klarheit darüber zu schaffen, vor welchem persönlichen Hintergrund seine Diffamierungen erfolgt sind.

Der BBU und die Anti-Fracking-Bewegung werden sich vom Verhalten des NATO-Generalsekretärs nicht irritieren lassen. Weiterhin steht im Interesse der Gesundheit der Menschen und des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen die Forderung nach einem ausnahmslosen Fracking-Verbot in ganz Europa auf der Tagesordnung. Eng damit verbunden ist die Forderung nach einer forcierten Energiewende. Denn nicht das Beharren auf fossilen Energieträgern, sondern nur der konsequente und zügige Umstieg auf regenerative Energiequellen kann zu einer sicheren Energieversorgung und zur Unabhängigkeit von Importen von Öl, Kohle und Gas führen.

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