Was sagt die Bundesregierung zu den vielen Krebserkrankten im Rotenburger Gasfeld?

Erdgas-Fördersonde im Emsland (Apeldorn T1)
Erdgas-Fördersonde im Emsland (Apeldorn T1)
Ob die Bundesregierung angesichts der erschreckenden Krebszahlen im Gasland östlich von Rotenburg an der Wümme (wir berichteten) innehalten und die Fracking-Gesetzgebung nicht übers Knie brechen werde, fragt jetzt der Bundestagsabgeordnete Hubertus Zdebel (Die Linke.) die Bundesregierung. Außerdem soll die Regierung sagen, ob sie einen Zusammenhang der verdoppelten Blutkrebsrate im Gebiet und der Gasförderung für möglich hält.

Die Antworten der Regierung sind in der kommenden Woche zu erwarten. Zdebel begründet seine Fragen, die er mit seinem Fraktionskollegen Herbert Behrens aus Verden/Osterholz gemeinsam entwickelt hat: „Die derzeitige Position von Wirtschafts- und Umweltministerium sieht den Einsatz von Fracking unterhalb von 3000 Metern Tiefe vor. Dieses Eingeständnis an die Gasindustrie ist unverantwortlich, da selbst bei der konventionellen Gasförderung noch nicht alle Risiken ausreichend aufgearbeitet sind.“

Behrens verdeutlicht den generellen Aufklärungsbedarf im Bereich der Gasförderung: „Wie man sieht, ist nicht nur Fracking ein Problem für die hiesige Bevölkerung. Auch die Gasförderung, wie sie aktuell praktiziert wird, birgt unabsehbare Risiken: Abfackeln von Gas, Verpressung von Lagerstättenwasser, Austritt von Quecksilber und Benzol. Wir müssen den gesamten Bereich der Gasförderung strenger unter die Lupe nehmen. Vor allem muss nun zügig aufgeklärt werden, ob ein eventueller Zusammenhang mit den erhöhten Krebszahlen in der Samtgemeinde Bothel besteht und ob auch andere Gemeinden von diesem Problem betroffen sind.“

Zdebel kündigte außerdem an, dass seine Fraktion in Kürze einen Antrag in den Bundestag einbringen wird, in dem neben einem vollständigen Frackingverbot auch schärfere Auflagen für die konventionelle Gasförderung gefordert werden.

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