Bericht über den Exxon-Dialogprozess Teil 3 am 14.06.2011

Hier der Bericht von Heike Wentland über das „Arbeitstreffen der Akteure“ von Exxon am 14.06.2011 in Osnabrück. Frau Wentland ist die Vorsitzende der Bürgerinitiative BIST Herbern und war bei der Veranstaltung zugegen.

Am 14.06.2011 fand in Osnabrück ein erstes sogenanntes „Arbeitstreffen der Akteure“ als dritte Veranstaltung des Exxon-Dialogprozesses statt. Als Akteure waren in dort unter anderem vertreten: Die Bezirksregierung Arnsberg,  ein Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz Hannover, Vertreter der Landesämter für Bergbau, Energie und Geologie Hannover und Clausthal, die Industrie- und Handelskammer Westfalen Nord, Münster, diverse Wasserwerker, 16 Vertreter aus verschiedenen Gemeinden und Städten und natürlich Exxon Mobil.

Inhaltlich wurden ausführlich die Unsicherheiten der Risikoberechnungen dargelegt und deutlich betont, dass jedes Modell ein Modell sei und nicht die Realität!!! Auch die Unsicherheit der Eingangsdaten war Thema und das Fehlerpotential in der Bewertung der Ergebnisse wurde angerissen.

Da niemand im Raum das Programm des wissenschaftlichen Arbeitskreises für diesen Tag im Voraus kannte und somit eine Vorbereitung nicht möglich war, war eine wirkliche Diskussion so ad hoc aus dem Publikum thematisch nicht möglich und fand damit auch nicht wirklich statt.

Im Raum stand die Absurdität dieser Art von Vorgehensweise überhaupt. Als wollten sich Prof. Borchard und sein Team schon jetzt dafür entschuldigen, wenn am Ende ziemlich kleine Risiken für die Umwelt und damit auch für die Menschen berechnet würden. Wissenschaftler könnten ja nur mit dem rechnen und arbeiten, was ihnen zur Verfügung stehe!

Die Krönung am Ende war die Bitte von Prof. Borchard an die Wasserverbände und -werker, doch geologische Daten zur Verfügung zu stellen! Ein besonnener Vertreter der Befragten (aus NRW stammend) beantwortete diese Bitte mit einem eindeutigen Nein, da diese Daten am Ende noch dazu beitragen dürften, auch noch in Wasserschutzgebieten bohren zu dürfen.  Ein Vertreter aus Niedersachsen war selbstverständlich bereit,  Daten zur Verfügung stellen!

Natürlich war von Exxon Mobil, wie bei der letzten Veranstaltung auch, kein einziger Laut zu hören. Bei der letzten Veranstaltung wurden die vier Vertreter von Exxon aufgefordert, sich doch mal zu erheben und sich damit wenigstens zu zeigen, was am 14.6.11 aber auch noch weggelassen wurde.

Eine fein durchdachte und manipulierte Vorgehensweise, die nach außen sauber und unangreifbar erscheint, in Wahrheit aber eine Zumutung für jeden geradlinig denkenden Menschen ist.

Autorin: Heike Wentland, http://www.bist-herbern.de

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