Exxon stoppt Erdgassuche

Oppenwehe (WB). Berichte über Quecksilberbelastungen bei Gasbohrungen im Landkreis Rotenburg haben offenbar Auswirkungen auf die Exxon-Baustelle in Oppenwehe. Der Energieversorger legt dort das umstrittene »Fracing-Verfahren« auf Eis.»Dies hat mir am Mittwochmorgen Hans-Hermann Nack, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit von Exxon Mobil, kurz und knapp per Telefon mitgeteilt«, sagte Stemwedes Bürgermeister Gerd Rybak dieser Zeitung auf Anfrage.Noch zum Ende des vergangenen Jahres hatten Exxon-Mitarbeiter im Stemweder Bauausschuss verkündet, dass das Unternehmen im März damit beginnen wolle, chemikalienhaltiges Wasser in die Erde zu pumpen, um die Suche nach Erdgas fortzusetzen. Die Gemeinde hoffte seit dem Beginn der ersten Bohrungen darauf, dass Exxon fündig werden und eine künftige Erdgasförderung hohe Gewerbesteuereinnahmen einbringen würde. Dennoch kamen in dem besagten Bauausschuss hinsichtlich der Umweltverträglichkeit der Chemikalien kritische Fragen auf. Die Exxon-Vertreter entgegneten, die Methode sei ungefährlich, weil die Chemikalien weit unterhalb des Grundwassergürtels ins Erdreich eingelassen würden. An dieser Unbedenklichkeitsbehauptung übte Gerd Rybak gestern Kritik. »Die Gemeinde hätte erwartet, dass sie von Exxon über alle Risiken aufgeklärt wird und nicht das Blaue vom Himmel heruntergepredigt bekommt.« Jetzt ziehe der Energieversorger offensichtlich aufgrund von Vorfällen in Rotenburg, Münster und Amerika die Notbremse, meinte der Bürgermeister. Die Gemeinde habe allerdings selbst keinen Einfluss darauf, ob Exxon Mobil eine Untersuchung mit Hilfe von Chemikalien vornehmen dürfe oder nicht«, betonte Rybak. »Die Genehmigung muss die dafür zuständige Bergbaubehörde bei der Bezirksregierung in Arnsberg erteilen.« In der Stemweder Nachbarstadt Damme suchte Exxon Mobil bereits im Oktober 2008 unter Einsatz von Chemie im Borringhauser Moor nach Erdgas. Dammes Bürgermeister Gerd Muhle (CDU) hat das zuständige Landesbergamt und das Umweltministerium in Hannover aufgefordert, verpflichtend Wasserproben zu ziehen und sicherzustellen, dass das Grundwasser bei den Bohrungen nicht beeinträchtigt wird.

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