Bundesumweltminister legt Fracking auf Eis

Röttgen legt Fracking auf Eis: „Ich werde kein Risiko eingehen.“

Hier der komplette Bericht: http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/top_thema_2/1597458_Roettgen_legt_Fracking_auf_Eis_Ich_werde_kein_Risiko_eingehen..html

In einem Gespräch mit dem Korrespondenten Hilmar Riemenschneider von den Westfälischen Nachrichten äußert sich Röttgen zur umstrittenen Erdgasförderung mittels Fracking:

Zitat/Ausschnitt:

Ein weiterer Konsens zeichnet sich bei der Gewinnung von gebundenem Erdgas ab – in der Ablehnung des Frackings nach heutiger Technik. Stimmen Sie dieser Haltung zu?

Röttgen: Meine Position ist, dass – bevor es zu einer wirtschaftlichen Nutzung kommt – absolute Klarheit und Transparenz über die Umwelteinwirkung erreicht sein muss. Hier gibt es Defizite in der Kenntnis der Auswirkungen und Einwirkungen. Darum werde ich als Umweltminister eine umfangreiche Studie in Auftrag geben, um die Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf das Trinkwasser, einschätzen zu können. Es muss jede notwendige Vorsorge getroffen werden. Dazu müssen wir wissen, welche Gefahrensituationen entstehen können. Es geht auch um rechtliche Anpassungen, die Umweltbelange und Bürgerbeteiligung absichern. Es sind klare Anforderungen zu stellen. Wenn die nicht erfüllt sind, kann dieses Verfahren nicht eingesetzt werden.

Das Umweltbundesamt empfiehlt dringend die Änderung des Bergrechts: Werden Sie diesen Rat annehmen?

Röttgen: Es spricht viel dafür, dass auch für geringe Fördervolumen eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorgesehen werden muss. Bislang sind zum Beisipiel die Wasserbehörden nicht zwingend zu beteiligen. Wir werden darüber innerhalb der Bundesregierung sprechen.

Wie viel Zeit wird das brauchen?

Röttgen: Bis wir gesicherte Erkenntnisse gewonnen haben, wird es einige Zeit dauern. Und vorher kann Fracking nicht stattfinden. Ich werde kein Risiko eingehen.

Viele Menschen im Münsterland sind in Sorge wegen der ersten Erkundungen und wegen der Risiken des Frackings. Was sagen Sie diesen Menschen?

Röttgen: Dass diese Methode nur dann in Frage kommt, wenn Risiken definitiv ausgeschlossen werden können. Und in besonders sensiblen Bereichen, wo beispielsweise Trinkwasser aus Grundwasser gewonnen wird, ist aus meiner Sicht Fracking ausgeschlossen.

Realistisch kann das unkonventionelle Erdgas erst in etwa zehn Jahren gefördert werden. Spielt es dann überhaupt noch eine Rolle im deutschen Energiemix?

Röttgen: Neben Fragen der Vorsorge spielen auch energie- und klimapolitischen Bewertungen eine Rolle: Wie ist eigentlich die Energie und Klimabilanz dieser Art der Erdgasförderung? Solche Fragen müssen beantwortet werden, bevor man eine solche Risikomethode zum Einsatz bringt. Soviel steht heute fest: Wir haben erstens enorme für die nächsten Jahrhunderte reichende Erdgasvorkommen. Wir haben zweitens einen beachtlichen Anteil an Biogasproduktion. Drittens geht die Forschung dahin, mit überflüssigem Strom aus Windkraft beispielsweise durch Elektrolyse Wasserstoff oder erdgasgleiches Methan zu erzeugen. Das heißt: Wir haben ganz viele Alternativen, die eine solche Methode sehr in Frage stellen, auch energiepolitisch.

Quelle:

http://www.westfaelische-nachrichten.de/aktuelles/politik/inland/?em_cnt=1597498&em_cnt_page=3&em_ref=http%3A%2F%2Fwww.westfaelische-nachrichten.de%2Faktuelles%2Fpolitik%2Finland%2F1597498_Schwerer_Schaden_fuer_das_Land.html

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