Berichtszeitraum 17.10. bis 13.11.2020
Im Berichtszeitraum nahm die Zahl der im Einsatz befindlichen Bohrtürme vom niedrigen erreichten Niveau vom August leicht zu, wie schon im September, da die Rohölpreise um die 40 USD für WTI eingependelt werden. Die Hoffnung der US-Firmen auf weiter steigende Rohölpreise zeigt sich bis jetzt allerdings vergebens, da sowohl die OPEC als auch Russland das Fracking-Öl vom Markt haben wollen und die Lieferpolitik danach ausrichten, dass 40 USD/barrel WTI-Rohöl nicht wesentlich überschritten wird. Die weltweiten Abnahmemengen werden sich mit der Ausbreitung der Pandemie in bevölkerungsstarke Länder wie Indien auch nicht kurzfristig beleben.
Die 744 stillgelegten Bohrtürmen der Monate März bis Juni umfassen über 70% Stillegung der nordamerikanischen Bohrkapazitäten vom Jahresanfang. Im Juli kam zwar die Wende, nachdem die Rohölpreise WTI wieder bis auf 40 USD/barrel angestiegen waren, aber die erwartete weitere Steigerung über 50 USD/barrel blieb aus, da auch die stark reduzierten Förderkapazitäten der OPEC und weiterer Partner noch zu groß waren und der CORONA-bedingte weltweite Verbrauchsrückgang noch immer nicht beendet ist. Weitere Stillegungen blieben aus und erste Unternehmen in Kanada und in den USA haben trotz der schlechten Gesamtlage begonnen, wieder mehr ins Bohrgeschäft zu investieren. Das setzte sich auch im Berichtszeitraum November fort.
Der durch den Ölpreiskrieg der OPEC und der Russen gegen die USA ausgelöste Preisverfall wurde April/Mai immer spürbarer zusätzlich überlagert durch die Nachfrageausfälle der inzwischen über 50 Mio Menschen weltweit, die wegen der CORONA-Pandemie ihr gewohntes Leben und Arbeiten unterbrochen haben und „abgesperrt“ zu Hause leben mussten und weiter müssen. Viele Unternehmen haben Zwangspausen einlegen müssen. In China hat die Industrie inzwischen die Produktion wieder hochgefahren. Infektionsnester werden durch strengste Quarantäne- und Absperrmaßnahmen unter Kontrolle gehalten. Die von der OPEC und weiteren Ländern beschlossen massiven Förderkürzungen, um den Ölpreis zu stabilisieren, haben in den vergangenen 22 Wochen Wirkung gezeigt, in Verbindung mit der wieder zunehmenden Nachfrage aus China.
Die angekündigte Verknappung durch Produktionskürzungen führte zu weiterer Stabilisierung auf zwischenzeitlich um 40 USD/barrel. Doch die noch immer weiter zunehmende weltweite CORONA-Ausbreitung – auf inzwischen über 50 Mio nachgewiesen Betroffene und 1,3 Mio Tote dämpft den Rohölbedarf so, dass der Preis am 13.11.20 auf 40,28 USD/barrel WTI für Lieferung Detember 2020 lag.
Neue Infos von Fracking-Ölproduzenten im Permian Basin in Texas besagen, dass sie innerhalb eines Jahres seit Mitte 2019 bis jetzt die Förderkosten um 20% senken konnten und jetzt in der Lage sind, für 40 USD/barrel zu fördern statt 50 bis 60 USD/barrel vorher. Die Strategie der OPEC und Russlands ist dabei die, durch die Preisgestaltung die Fracking-Förderer der USA aus dem Geschäft zu halten.
Wir können also erwarten, dass die Fördermengensteuerung dieser Gruppe so erfolgt, dass der WTI-Preis bei 40 USD/barrel oder knapp darüber eintariert werden wird. Zur Zeit liegt der Rohölpreis auf WTI-Basis bei 40,28 USD/barrel. Weiterhin gilt, dass abseits des Handelsplatzes New York auch Rohöl zu Notierungen gehandelt wird, die deutlich unter WTI-Niveau liegen.
Der derzeitige Weltbedarf an Rohöl liegt weiterhin deutlich unter der globalen Fördermenge. Die erfolgte Wiederaufnahme der Industrieproduktion in China stimmt die Rohölproduzenten optimistisch. In Nordamerika entwickelt sich die Katastrophe weiter. Das zeigt auch der Konkurs des größten Frackingförderers in Nordamerika, der Chesapeake Energy, mit einem Volumen an 12 Mrd USD an ungedeckten Schulden. Nach Auskunft der Wirtschaftskanzlei Haynes& Boone hat die Zahl der Konkurse im 3. Quartal weiter zugenommen, sowohl bei den Förderfirmen, als auch bei den Dienstleistern. Baker Hughes meldet, dass seit Mai 2020 in den USA mindestens 100.000 Ölarbeiter ihren Job verloren haben, die meisten davon in Service-Firmen, da die Förderung zurückgeschraubt wurde. Kanadische Servicefirmen befinden sich bereits im „Überlebensmodus“, nur die finanziell starken werden überleben. Der Kollaps der Fracking-Förderung in Nordamerika wirkt als Zeitbombe, da die Bohrlöcher nicht zuverlässig verschlossen wurden, sondern einfach „zurückgelassen“. Große Mengen Methan treten dort überall aus. Im Westen der USA werden ungenutzte Raffineriekapazitäten umgerüstet, zur Verarbeitung von Fetten, Speiseölen, Schmierstoffen und Soja-Öl zu „regenerativem“ Diesel, Benzin und Flugbrennstoff, da dafür eine staatliche Prämie von über 3 USD gezahlt wird.
Seit 35 Jahren haben nicht so viele Förderbohrungen in Nordamerika still gestanden, wie gerade jetzt. Was aus den meist als Familienbetriebe arbeitenden Förderunternehmen im Permian und Anadarko Basin in den USA wird, ist im Moment nicht abzusehen. Dort gibt es 400.000 Pferdekopfpumpen-Förderbohrungen, die von meist kleineren Familienunternehmen betrieben werden. Sie beschäftigten bisher ca. 143.000 Arbeiter, die ihre Anlagen betreiben und warten und sie förderten bisher zusammen ca. 850.000 barrels/Tag.
Davon könnten in Kürze ca. 500.000 barrel wegfallen und ca. 100.000 Arbeitsplätze, meist in ländlichen Gebieten. Das birgt jede Menge Sprengstoff für die Nachwahl von Präsident Trump. Mit dem WTI-Preis in New York über 40.-USD/barrel heute werden aber wohl doch mehr von diesen Unternehmen im Geschäft bleiben, als zunächst zu befürchten war, denn damit können viele von ihnen kostendeckend arbeiten. Nach dem letzten „Schock“, dem Einbruch der Ölpreise nach 2014, sind die meisten dieser Unternehmen so geschwächt, dass sie keine Reserven mehr haben. Und auch die Zulieferer-Industrie hat reduziert. Der Rohrhersteller Tenavis SA kündigte 223 Mitarbeitern in seinem Werk in Houston. Halliburton beurlaubte in seiner Stammfirma in Houston zunächst 3.500 Beschäftigte. Insgesamt hat die Zahl der Konkursanmeldungen nach den ersten 2 Quartalen 2020 laut Haynes-Boone im 3.Quartal 2020 deutlich zugenommen.
Die Angst vor CORONA allerdings geht in den Ölcamps in den USA und in Kanada um, zumal sich die Zahl der Neuansteckungen mehr und mehr aus den Ballungsräumen (New York, Las Vegas, Boston, Florida, Golfküste) in die Fläche verlagert hat. Besonders der Förderstaat Texas ist hart betroffen. Vom 10.06.20 mit 77.250 Infizierten stieg die Zahl rasant auf 338.000 am 20.07. ,auf 530.000 am 13.08., auf 714.300 am 18.09.20 auf 853.517 am 16.10.20 und auf 1.060.668 am 13.11.20. Auch in 15 weiteren Südstaaten der USA, die republikanisch dominiert sind, gab es vergleichbar dramatische Entwicklungen. Das dürfte am Ende die Präsidentenwahl in den USA gegen Trump entschieden haben.
In den USA hat sich inzwischen die Arbeitslosenzahl von 13,3% aller Erwerbsfähigen im Mai auf zur Zeit 8,4% verbessert. Doch das ist nicht die ganze Wahrheit. Die US-Arbeitsverwaltung schließt nicht die Arbeitskräfte ein, die nicht dokumentiert sind und arbeitslos werden. Ca. 8 Mio Arbeiter aus dieser Gruppe verloren ihren Job und müssen hinzugerechnet werden, ebenso noch die ganzen Studienabsolventen, die nach Abschluss ihrer Ausbildung arbeitslos sind. Die tatsächliche Arbeitslosenzahl beträgt sicher zwischen 35 und 40 Mio Menschen.
Wenn auch in China die CORONA-Pandemie so gut wie überwunden ist, gilt dort ein extrem enges Regime der Abschottung, sobald lokal neue CORONA-Ansteckungen auftreten. Das bedeutet für die Bevölkerung, erhebliche Beschränkungen hinnehmen zu müssen. Die seit Monaten sehr geringen Zunahmen der offiziellen Meldungen an Infizierten und Toten in China (mit einer Milliarden-Bevölkerung und vielen räumlich beengten Ballungsgebieten) lässt den Verdacht aufkommen, dass diese Zahlen aus Propagandagründen „geschönt“ werden. Dennoch ist der Erfolg der rigiden Vorgehensweise unübersehbar.
Der Schaden der Weltwirtschaft durch CORONA ist gewaltig und im Moment kaum abschätzbar, zumal die USA ja gerade inmitten der beschleunigenden Ausbreitung stehen mit zur Zeit 10,4 Mio registrierten Infizierten und bereits über 240.000 Toten. Das US-Gesundheitssystem ist in keiner Weise auf eine solche Pandemie vorbereitet und im ländlichen Bereich fehlen – besonders in den Bundesstaaten der „Trump-Freunde“ im Süden der USA – Krankenhäuser und Beatmungseinrichtungen. Auch dort schlägt CORONA unerbittlich zu. In 16 ausgesuchten Südstaaten, einschließlich Texas und Florida, waren am 18.09.20 3,23 Mio Infizierte und 66.500 Tote gemeldet. Am 16.10.20 waren es schon 3,8 Mio Infizierte und 77.300 Tote. Zur Zeit sind es 4,7 Mio Infizierte und 87.500 Tote und der Noch-Präsident Trump weigert sich, Maßnahmen zur Eindämmung zu ergreifen.
Die mögliche Zahl von 300.000 Toten für Gesamt-USA wird wohl bis zum Jahresende 2020 erreicht werden. Diese Volkswirtschaft wird weiterhin monatelang lahm gelegt werden – auch wenn Präsident Trump das zu verhindern sucht – ohne Rücksichtnahme auf weitere Zehntausende Tote. Und ihre Haupt-Handelspartner, wie zum Beispiel Deutschland, werden von den Nachfrageausfällen getroffen werden. Weltweit sind inzwischen über 50 Millionen Infizierte erfasst worden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher, besonders in den ärmeren Ländern. Und die Zunahme der Infizierten weltweit beschleunigt sich. Die Pandemie hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Ein brauchbarer Impfstoff wird jetzt Anfang des kommenden Jahres erwartet. Deutschland – als sehr stark exportorientiertes Land – ist einerseits über Zulieferketten weltweit vernetzt und hängt andererseits von den internationalen Käufern ab, die unter diesen Bedingungen zurückhaltend sind. Die entsprechenden Folgen wirken bereits, der Export schwächelt stark. Aber erste Anzeichen auf zunehmende Nachfrage aus dem Export werden gemeldet und die Industrie ist wieder zuversichtlicher. Erschwerend kommt die wieder weiter rasant zunehmende Zahl Infizierter in D in den letzten Wochen, hinzu, die nach der Eröffnung von Reisemöglichkeiten ins Ausland seit 15.06.20 zu erwarten war.
Mit über 7.300 Neuinfektionen binnen eines Tages wurde am 15.10.20 ein neuer Allzeitwert erreicht zu gesamt 352.107 Personen. Auch die Belegung der Intensiv-Stationen mit CORONA-Kranken hat begonnen, wieder zu zu nehmen. Doch es ging beschleunigt weiter. Am 13.11. wurden 23.543 Neuinfektionen gemeldet, bei insgesamt 739.634 erfassten Infektionen. Und der Winter kommt ja erst noch. Die am 15.10. beschlossenen Verschärfungen durch die Regierung und die Länderchefs, um den rasanten Anstieg zu bremsen, haben noch keine nennenswerten Wirkungen gebracht. Man wird sie wohl verlängern. Ein neuer „Lock-down“ soll dennoch unbedingt vermieden werden.
Die Wirtschaft in Deutschland hat begonnen, nach vorn zu arbeiten, wenn auch in vielen Bereichen noch mit stark reduzierter Kapazität. Doch im unteren Mittelstand, bei den vielen Selbständigen, wird es voraussichtlich im Winter 2020 ein großes „Sterben“ geben und damit verbunden den Verlust zig-tausender Arbeitsplätze. Daran wird auch die Verlängerung der Kurzarbeitsphase bis Ende 2021 wenig ändern.
Das Wirtschaftswachstum in 2020 wird mit einem reduzierten Minus von jetzt ca.5,4% erwartet. Den Luftverkehr versucht man, schrittweise wieder zu beleben, aber die Ansteckungsgefahr im Flieger bleibt. Gleichermaßen riskant sind Reisen mit Zug, Bus und Kreuzfahrtschiffen. Die Reiseindustrie mit allen ihren Dienstleistern ist besonders hart betroffen. Erst wenn ein zuverlässiger Impfstoff – in genügender Menge weltweit – das Ansteckungsrisiko minimiert, kann es wieder „unbeschwerte Reisen in alle Welt“ geben.
Die groß angelegten Hilfspakete der Regierung Merkel sollen die Belastungen aus der Situation für Großunternehmen, für den Mittelstand und für kleine Selbständige – aber auch für die Menschen mit Niedriglohn und Teilzeitarbeit – erträglicher gestalten. Die Zahl der Kurzarbeiter in Deutschland wird im Jahresdurchschnitt auf 2,5 Mio Personen erwartet, in der Spitze über 3,5. Der Bereich der Solo-Selbständigen, die häufig in künstlerischen Berufen tätig sind, soll nun besonders bedacht werden, um dort die Not zu lindern. Im Detail wird bei der Abwicklung der Hilfspakete mancher Haken vermutet, der kostbare Zeit verschlingen wird. Pleiten sind vorprogrammiert und viele, viele Arbeitslose.
Doch nun zu den Zahlen der Bohrtürme:
Nach dem derzeitigen Zahlenbild liegt die Gesamtzahl der eingesetzten Türme seit Februar 2018 um ca. 66% unter der damaligen Gesamtbohrkapazität. In Summe bleibt damit das Einsatzvolumen in Nordamerika auch mit 398 weit unter der bereits im Februar 2018 erreichten Zahl von insgesamt 1.293 Türmen. Die Rohölpreise auf WTI-Basis notierten am 22.05.20 bei 18,06 USD/barrel und am 19.06. bei 40,26 USD/barrel. Am 17.07. wurden 40,77 USD/barrel für WTI gehandelt und am 14.08. 41,93 USD. Am 28.08. stiegen sie auf 43,09 und liegen zur Zeit wieder bei 40,28 USD/barrel.
Die OPEC und Partner haben die Förderkürzung deutlich über die ursprünglich vereinbarte Menge hinaus umgesetzt und dadurch recht schnell die Stabilisierung des Ölpreises bewirkt, unterstützt von den wieder steigenden Abnahmemengen Chinas.
Prognosen der IEA zum Bedarf an Rohöl in 2020/2021 sind allesamt Makulatur geworden und per heute weis niemand, wie lange und in welchem Umfang wegen der CORONA-Epidemie die internationalen Einschränkungen des Reise-, Waren- und Güterverkehrs in 2021 und 2022 aufrecht erhalten werden müssen.
Die Ausbreitungsschwerpunkte haben sich von Europa auf die USA, auf Mittel-und Südamerika, Indien, Russland und auf Südafrika verlagert und in den letzten Wochen mit einer zweiten Welle auch wieder zurück nach Europa. Die Zahlen in den Ländern der EU liegen zum Teil drastisch höher als im Frühjahr.
Inzwischen wird erst für 2021/ 2022 eine deutliche wirtschaftliche internationale Belebung erhofft, ausgehend von dem bis dahin erreichten, stark verminderten Niveau. Wenn alles negativ zusammen kommt, kann es mehrere Jahre dauern, ehe die Weltwirtschaft wieder einigermaßen „rund“ läuft. Wirtschaftskundler schätzen, dass der Einbruch stärker ausfallen kann, als der in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Die Entwicklung in den USA und in Kanada verlief im November gegenläufig: In Kanada kamen 10 Gasbohrtürme dazu, in den USA wurden 31 Ölbohrtürme reaktiviert. Nachfolgend noch einmal die Entwicklung, nachdem es in den Monaten vor Juli 2017 eine stete Zunahme der im Einsatz befindlichen Bohrtürme gegeben hatte und im Juli Stillstand und danach einen Rückgang – mit erneuter Belebung zum Jahresbeginn 2019 und kontinuierlichem Rückgang seit März 2019 bis Juni 2020 und Stagnation im Juli und leichter Belebung im August mit weiter leichter Zunahme im September, im Oktober und auch im Berichtsmonat.
Monat/ Jahr | gesamt im Einsatz in Nordamerika | USA | Kanada | US Rohölpreis WTI USD / barrel |
30.07.17 | 1178 | 958 | 220 | 46 |
31.10.17 | 1115 | 913 | 202 | 51,94 |
15.11.17 | 1090 | 889 | 192 | 54,27 |
15.12.17 | 1168 | 930 | 238 | 56,64 |
19.01.18 | 1261 | 936 | 325 | 63,72 |
16.02.18 | 1293 | 975 | 318 | 60,74 |
13.04.18 | 1110 | 1008 | 117 | 66,74 |
15.06.18 | 1198 | 1059 | 139 | 66,6 |
14.09.18 | 1281 | 1055 | 226 | 70,3 |
09.11.18 | 1277 | 1081 | 196 | 61,59 |
14.12.18 | 1245 | 1071 | 174 | 51,2 |
18.01.19 | 1259 | 1050 | 209 | 52,32 |
15.02.19 | 1275 | 1051 | 224 | 53,34 |
15.03.19 | 1187 | 1026 | 161 | 58,34 |
10.05.19 | 1051 | 988 | 63 | 61,99 |
12.07.19 | 1075 | 958 | 117 | 60,27 |
13.09.19 | 1020 | 886 | 134 | 55 |
11.10.19 | 1002 | 856 | 146 | 54,6 |
08.11.19 | 957 | 817 | 140 | 56,39 |
06.12.19 | 937 | 799 | 138 | 56,32 |
03.01.20 | 881 | 796 | 85 | 62,8 |
31.01.20 | 1037 | 790 | 247 | 52,95 |
28.02.20 | 1030 | 790 | 240 | 44,67 |
27.03.20 | 782 | 728 | 54 | 21,6 |
24.04.20 | 491 | 465 | 26 | 18,06 |
22.05.20 | 339 | 318 | 21 | 32,8 |
19.06.20 | 283 | 266 | 17 | 40,26 |
14.08.20 | 298 | 244 | 54 | 41,93 |
18.09.20 | 319 | 255 | 64 | 41,11 |
16.10.20 | 362 | 282 | 80 | 40,97 |
13.11.20 | 398 | 309 | 89 | 40,28 |
Insgesamt sind jetzt in Nordamerika 275 Ölbohrtürme und 123 Gasbohrtürme aktiv. Die Gebiete der Hauptaktivitäten sind in USA: Texas(145), New Mexico(53), Louisiana (38), Pennsylvania(20), Oklahoma(14), North Dakota(11), West Virginia(7), Ohio (4), Colorado(4), und Kalifornien(4).
Auch die Entwicklung der Erdgaspreise auf der Basis Henry Hub spiegelt die Entwicklung zu geringerem Energieverbrauch wider. Der US Großhandelsgaspreis blieb seit Monaten unter 3,00 USD/mmBtu. Zur Zeit liegt er bei bei 2,976 USD/mmBtu.
Das bedeutet zunächst weiterhin „ruinöses“ Geschäft zu nicht-kostendeckenden Preisen im „Henry Hub“. Davon profitiert nur das LNG-Geschäft mit Erdgas-Exporten nach Übersee. Um Geld zu verdienen müssten die Gaskonzerne 6 – 7 USD/mmBtu im Henry Hub erzielen. Aber auch der internationale LNG-Absatz wird drastisch sinken und zu Preisnachlässen bei LNG aus den USA – und in der Folge auch beim Erdgas zu noch größeren Verlustabschlüssen führen.
Die internationalen Bohraktivitäten nahmen gering um weitere 46 Stück ab auf 656 Bohrtürme. Meine Kommentare zur gesamten politisch/strategischen Lage rund um die weltweite Kohlenwasserstoff-Förderung sind durch die weltweite CORONA-Virus-Pandemie und den Preiskampf Saudi/Russland gegen die USA hinfällig geworden.
Eine weltweite Rezession gewaltigen Ausmaßes hat sich entwickelt, da große Volkswirtschaften von der CORONA-Pandemie betroffen sind. In China allerdings ist die Belebung schon wieder so weit gediehen, dass die weltweite Gesamtentwicklung positiv beeinflusst wird. Ein Impfstoff wird nun wohl in der ersten Hälfte 2021 verfügbar sein und im Verlauf des Jahres werden wohl weitere folgen. Somit besteht Aussicht auf eine schnellere Erholung, als bisher gedacht. Auch der nun sichere Machtwechsel an der Spitze der USA verspricht, dass die derzeitigen Handelsbarrieren im Welthandel geräumt oder wenigstens deutlich verringert werden können.
Volker Fritz – im AK Fracking Braunschweiger Land